Ute Schleich

Ute Schleich lebt als freischaffende Musikerin und Atemtherapeutin nach Middendorf in der Nähe von Heidelberg. Sie studierte Blockflöte an der Musikhochschule in Karlsruhe bei Prof. Gerhard Braun, durch den sie  entscheidende Impulse für ihr Interesse an  zeitgenössischer Musik erhielt. Weiterbildungen bei Walter van Hauwe, Mareike Miessen, Peter Holtslag u.a. erweiterten ihr Wissen um Alte Musik. Ihre Neigung zur bewussten Tongestaltung konnte sie durch Adri Breukink und Gerd Lünenbürger vertiefen. Sie lebte viele Jahre in Hamburg, unterrichtete einige Jahre  als Dozentin für Blockflöte an der Musikhochschule in Lübeck, in der studienvorbereitenden Ausbildung in Rendsburg, sowie lange Jahre in der staatlichen Jugendmusikschule in Hamburg. Schon früh begann sie zu konzertieren, bereits während des Studiums gab es Uraufführungen und Aufnahmen. Sie spielt  Alte und Neue Musik in vielen verschiedenen  Besetzungen, wobei sie versucht auch neue Wege zu gehen: so z.B. mit einem Programm in der Kunsthalle Hamburg vor Original-Gemälden – „Klangbilder-Bilderklang“, mit Programmen für Blockflöte und Tanz, Blockflöte und Klangschalen  oder indem sie neue Werke in Auftrag gibt.

Sie beschäftigte sich intensiv mit japanischer Flötenmusik, woraus zwei CDs entstanden sind: „Kirschblüte und Regenpfeifer – Musik und Märchen aus Japan“ (2010), mit Gisela Pichler als Sprecherin und  „Kirschblüte, Bambus, Wind – Japanische Flötenmusik“ (2012) für Blockflöte solo mit japanischer Kunstmusik aus dem 17., 19. und  20. Jahrhundert sowie traditionellen Melodien (min’yo).

Die Ausbildung zur Atemtherapeutin nach Middendorf ergänzt ihre Arbeit als Musikerin. MusikerInnen aller Bereiche  können von ihrer „Atem- und Körperarbeit für MusikerInnen“ profitieren.

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Kirschblüte und Regenpfeifer

Ab 08.07.2022 digital und als CD im Handel erhältlich

 

Musik und Märchen aus Japan

Ruhe, Weite, Intensität, Tiefe und Einfachheit zeichnen diese CD aus.
Gisela Pichler als Rezitatorin und die Blockflötistin Ute Schleich lassen
die Zuhörenden in eine andere Lebenswelt eintauchen und den Alltag
vergessen.
Mit Leidenschaft und Liebe zum Detail von Gisela Pichler erzählt, zeigen
die Märchen Situationen aus altem Mönchsleben, alten und aktuellen
Wertvorstellungen und einem Alltag, der durch Buddhismus und Shintoismus geprägt war und ist.
Mit berührenden Tönen, die in das Alte Japan entführen, spielt die Flötistin Ute Schleich mit Hingabe, Ausstrahlungskraft und ausgezeichneten Kenntnissen japanischer Flötenmusik. Ruhige, schnelle, melancholische und fröhliche Stücke wechseln sich ab.
Musik und Märchen ergänzen und beflügeln sich gegenseitig und bilden eine Einheit.
Märchen, Mythen, Sagen – diese Themen haben Gisela Pichler in ihrem Leben immer begleitet, sie sehr fasziniert und interessiert. So wurde sie allmählich zur leidenschaftlichen Spezialistin in diesem Bereich, hielt Vorträge und Lesungen und erzählte frei aus ihrem Gedächtnis – selbst damals mit 84 Jahren. Ihre Märchensammlung ist umfangreich. Sie kennt Märchen aus der ganzen Welt – so auch viele, die aus Japan stammen. Sie lebt in Karlsruhe.

Das Glöckchen zeigt auf sehr charmante Weise den Lohn von Zufriedenheit und einfacher Lebensweise. Daneben lernt man die Schlichtheit des alten klösterlichen Lebens kennen.

Die Mandarinente von Aso ist ein buddhistisches Märchen. Es zeigt einen wichtigen Grundsatz des Buddhismus auf – nämlich kein Lebewesen zu töten. Das Thema der Mandarinente (oshidori) ist in Japan sehr beliebt und es gibt dieses Märchen in vielerlei Variationen aus vielen Gegenden. Die Mandarinenten verwendet man als Symbol bei Hochzeitsfeiern. Und wenn Ihnen jemand sagt, Sie und Ihr Mann seien wie die Mandarinenten, so ist dies ein hohes Lob.

Der Gott der Armut. Im japanischen Shintoismus gibt es für alle Lebewesen, für alle Dinge und alle Zustände einen Gott – so auch für die Armut. „Der Gott der Armut“ geht in allerhand Varianten durch die japanische Volksliteratur, es passiert auch, dass sich der Gott der Armut und der des Reichtums treffen, sich bereden und dann ihre jeweiligen Residenzen vertauschen. Das hat für die Menschen, in deren Häuser sie wohnen, arge Folgen! In unserem Märchen verabschiedet sich der Gott der Armut zugunsten eines reicheren Gottes – da ihm die Armut seines Menschen zu viel wird.
Japanische Musik ist in Europa sehr wenig bekannt – im Gegensatz zu
europäischer Musik in Japan. Alte Musik aus Japan ist deshalb teilweise für unsere Ohren „un-erhört“ und lohnend, sie kennen zu lernen.
Die Blockflöte ist in diesem Falle mit ihrem Klang und ihrem Umfang eine wunderbare „Übersetzung“ der Werke, die ursprünglich für die japanische Bambusflöte „Shakuhachi“ geschriebenen oder aber gesungen wurden.
Auf der CD sind 2 Arten japanischer Musik zu hören:
Min’yo (traditionelle Melodien) und Kunstmusik aus dem 19. Jhdt.

Ute Schleich – Flöten, Gisela Pichler – Rezitation
Tonaufnahme, Schnitt, Mastering: Andreas Walter

Kirschblüte, Bambus, Wind

Ab 04.03.2022 digital und als CD im Handel erhältlich

Die CD „Kirschblüte, Bambus, Wind“ ist eine Einladung:

Neue, (ver)wunderbare Töne und Melodien lassen uns über eine Brücke in das alte und neue Japan schreiten. In Europa sehr wenig bekannt – im Gegensatz zu europäischer Musik in Japan – ist diese Musik bislang für unsere Ohren „unerhört“ und es lohnt es sich sehr, sie kennen zu lernen. Auf der CD finden Sie klassische Alte Flötenwerke aus dem 17. und 19. Jahrhundert, ein Avantgardistisches Werk aus dem 20. Jahrhundert sowie Volksmelodien. Die kraftvollen, teilweise zarten, niemals banalen und immer faszinierenden Melodien der japanischen Min’yos (Volkslieder) mit ihrem Witz, aber auch mit ihrer Melancholie, stehen den „klassischen“ Flötenwerken selbstbewusst
gegenüber. Mit dem berühmten „Rokudan no shirabe“ aus dem 17. Jahrhundert und dem in Japan nicht minder bekannten „Chidori no kyoku“ (Lied der Regenpfeifer) aus dem 19. Jahrhundert wird die Lebendigkeit und Spannweite, der Reichtum und die Vielfältigkeit der alten japanischen Flötenmusik deutlich. Aspekte des 20. Jahrhunderts werden mit Somei Satoh’s „Kaze no kyoku – Music of the winds“ aus dem Jahre 1984 auf ungewöhnliche Weise hörbar. Das Werk ist beeinflusst von traditioneller japanischer Shakuhachi-Musik und
europäischer Minimal-Music. Die Zuhörenden erleben sich zwischen archaischen und neuen Tönen, zwischen Klang und Stille. Die zumeist tiefen Blockflöten stellen mit ihrem Klang und ihrem Umfang eine wunderbare musikalische Übersetzungsmöglichkeit für die Werke dar, die ursprünglich für die japanische Bambusflöte „Shakuhachi“ geschriebenen oder aber gesungen wurden. Gleichzeitig ist die CD – neben dem ernsthaften Versuch der größtmöglichen Authentizität – auch eine europäische Sichtweise auf ein Japanisches Thema.
Die Blockflötistin Ute Schleich spielt mit Hingabe, Ausstrahlungskraft und ausgezeichneten Kenntnissen japanischer Flötenmusik. Viele der speziellen Spielweisen für Shakuhachi überträgt sie auf ihr Blockflötenspiel. Heraus kommt eine gelungene und dichte Fassung, die japanische Flötenmusik einem westlichen Publikum nahe bringen und gleichzeitig auch ein japanisches Publikum erreichen kann.

Colors of Minimal Music

Ab 08.05. digital erhältlich und ab 29.05.2020 als CD im Handel

Colors of Minimal Music – die Entwicklung

Im November 2016 war ich für ein Konzert zum Internationalen Minimal-Musik-Festival nach Kassel eingeladen. Mit dabei waren der Tänzer Alexander Peschko, die Klangschalenmusikerin Luna Martina Pracht und Henrik Forberg, zuständig für die  künstlerische Beleuchtung.

Ausgelöst durch die intensive Beschäftigung mit Minimal-Musik  entstand in mir die Idee für diese CD. “images” für Blockflöte und Klangschalen von Ulli Götte war bereits komponiert, seine “dialoge” für Blockflöte und Violoncello kamen Ende 2016 hinzu und ich bat Jens Josef um eine Komposition für Blockflöte und Fagott – welche mit seinem „Duettino“ Anfang 2018 Gestalt annahm. Diese drei  Kompositionen zeichnen sich jeweils durch eine besonders aparte, seltene und bereichernde Besetzung aus, sowie durch die enge Verwandtschaft zur Minimal-Musik. Geehrt fühle ich mich, dass alle drei  Kompositionen mir gewidmet wurden. Ergänzt wird das Programm durch “Klassiker” der Minimal-Musik wie Philip Glass, Michael Nyman und Louis Andriessen, weiterhin durch Karel van Steenhoven mit zwei seiner Minimal-Preludes – sie beziehen sich auf  Philip Glass und  Michael Nyman – sowie durch Frans Geysen mit 2 Stücken aus seiner Sammlung  “City of Smile” – alle Stücke jeweils für Blockflöte solo.

Durch die Auseinandersetzung mit diesen Werken, mit dem Beauftragen von Kompositionen, Auswählen der Werke, Proben mit meinen Kolleginnen und Uraufführen  war ich lange Zeit gut und glücklich beschäftigt. Ich freue mich sehr, nun eine CD in Händen zu halten, die diese Arbeit dokumentiert. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden und Unterstützenden!

Minimal Musik

Häufige Wiederholungen, das Ostinato als Motor, allmähliche Veränderungen, Einfachheit in Harmonik und Struktur – in den 60er und 70er Jahren ein Gegenpart zu Serieller Musik mit ihrer hohen Komplexität – so stellt sich die Minimal Musik ausgehend von Amerika in den 60er Jahren dar. Beeinflusst von Vielem – vom Jazz, von afrikanischer Polyrhythmik, von asiatischen und indonesischen Einflüssen –  entwickelt sie sich bis heute bzw. beeinflusst ihrerseits wiederum die Kompositionsweise etlicher Musikschaffenden. „Colors of Minimal-Music“ zeigt davon einen bunten Strauß: mit Weltersteinspielungen in den genannten  Besetzungen, sowie Solomusik für Blockflöte in verschiedenen „Farben“.