„TRIGON: Eine aus der Astronomie stammende Winkelbezeichnung zwischen zwei Planeten:Gestirne, die sich durch ein TRIGON anblicken, stimmen in derselben Kräfteart überein.“

Als sich im Jahr 2006 die drei Musi- kerInnen Katrin Krauß, Kerstin de Witt und Holger Schäfer zur Gestaltung eines Konzertes erstmalig zusammentaten, merkten sie bald, wie erfüllend, kreativ und harmonisch sie zusammenwirken konnten. So lag es nahe, sich den Ensemblenamen TRIGON zu geben. Große Publikumsresonanz schon bei den ersten Auftritten bestärkte das Ensemble auf diesem Weg – inzwischen blickt TRIGON auf eine reiche und erfolgreiche Konzerttätigkeit zurück.
Die Suche nach dem Einfachen, Volkstümlichen in der Musik nimmt dabei ebenso Raum ein wie das eigene Arrangieren und Improvisieren und durchzieht wie ein roter Faden die Programme zwischen Minnesang und konzertanter virtuoser Barockmusik. Der Kreativität der Musiker sind in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt, denn klangliche Möglichkeiten bestehen auch in der Variation des Instrumentariums. Blockflöten unterschiedlichster historischer Epochen, Violine, keltische Harfe oder Cembalo und nicht zuletzt die Stimme des mehrfach prämierten Minne- sängers Holger Schäfer erschließen immer wieder neue Horizonte.

Katrin Krauß – Blockflöte, Tin Whistle (mitte)
Die Blockflötistin Katrin Krauß zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Vielfalt und Ausdrucksstärke aus. Nach ihrem solistischen Examen bei Peter Holtslag in Hamburg studierte sie ihr Instrument bei Pedro Memelsdorff in Mailand und Maurice van Lieshout in Tilburg weiter, ihr großes Interesse für die Musik des Spätmittelalters gipfelte schließlich 2006 im Erwerb des Masters für modale Musik.
Neben ihrer Mitwirkung im Ensemble TRIGON und solistischen Auftritten konzertiert sie regelmäßig mit dem Quartett Fortuna Canta, dem Trio Viaggio sowie dem Ensemble Marescotti. CD-, Runfunk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren ihre Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Formationen (u.A. „Flautando Köln“, „Il giardino armonico“ und der „Himmlischen Cantorey“). Darüber hinaus trat sie an der Staatsoper Hamburg auf und den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel. Konzertreisen führten sie bis nach Japan und Korea, in Europa zu namhaften Festivals wie dem SHMF und dem MDR Musiksommer. Ein besonderes Anliegen sind Katrin Krauß auch niveauvolle Konzertmoderationen, so bildete sie sich stimmlich weiter bei Editha Schramm vom NDR. In Hamburg und Schleswig-Holstein unterrichtet sie Blockflötisten und coacht verschiedene Ensembles, seit 2001 ist sie Dozentin des Altenberger Herbstkurses für Alte Musik. (www.katrinkrauss.de)

Kerstin de Witt – Blockflöte, Violine (rechts)
Kerstin de Witt gehört zu den erfolgreichsten deutschen Blockflötistinnen. Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen im Bereich der Alten Musik und der zeitgenössischen Musik. Zu ihren Lehrern gehörten u.a. Kees Boeke und Peter Holtslag.
1991 wurde ihr der Emsländische Kulturpreis verliehen. Beim internationalen Blockflötenwettbewerb in Calw gewann sie 1998 den Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition. 1999 wurde sie Masefield-Stipendiatin der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Hamburg.
Kerstin de Witt konzertiert als Solistin und in verschiedenen Ensembles. Neben dem Trio TRIGON ist sie seit 1999 Mitglied des renommierten Blockflötenquartetts Flautando Köln, mit dem sie neben intensiver Konzerttätigkeit zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen macht. Konzerte und Meisterkurse führten sie durch Europa (u.a. Schleswig Holstein Musikfestival, MuziekBiennale Niederrhein, MDR Musiksommer, Musikfestival Mitte Europa) Australien, die Vereinigten Staaten, Korea, Taiwan, China und Mittelamerika.
Seit 2009 hat Kerstin de Witt einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, seit 1999 ist sie Dozentin der Sommerakademie Alter Musik in Prachatice/Tschechien. (www.kerstindewitt.de)

Holger Schäfer – Gesang, Harfe, Cembalo
Holger Schäfer ist ein Multiinstrumentalist und Arrangeur im Bereich der Alten Musik. Er studierte an der Musikakademie Kassel die beiden Hauptfacher Cembalo und Blockflöte. Seine Ausbildung mit dem Schwerpunkt Continuospiel absolvierte er dort bei Angela Hug, Gregor Hollmann und Winfried Michel. Bald schon wurde er auf regionaler und überregionaler Ebene als Pädagoge aktiv. Neben einer regen Konzerttätigkeit betrieb er weitere Studien gemeinsam mit Maurice van Lieshout (Polyphone Musik des Hochmittelalters) und Leon Berben (Solistische Cembalomusik des 17. Jahr- hunderts).
Er konzertiert mit unterschiedlichen Ensembles in ganz Deutschland. Zu nennen sind hier seine Auftritte mit Le Petit Bruits, Sogno di Cupido, sowie als Solo-Organist bei den Bad Hersfelder Domfestspielen. In der Kombination von Harfe und Gesang fand Holger Schäfer in den letzten Jahren ein sehr erfüllendes Tätigkeitsfeld, das ihm auch Auszeichnungen, Rundfunk- und Fernsehauftritte einbrachte. Er ist Minnesänger der Jahre 2012 und 2008, bekam 4 erste Preise bei Minnesängerwettstreiten und errang den zweiten Publikumsplatz beim europäischen Minnesängerwettbewerb 2009. (www.harfe-und-sang.de)

Webseite: ensemble-trigon.de

CD: Vil lieber grüsse süsse

Die Männer sind méchant

Dessen mag sich auch Franz Schubert bewusst gewesen sein, als er das gleichnamige Kunstlied komponierte. Und nicht nur er, denn zieht sich diese Erkenntnis nicht schon durch viele Jahrhunderte? Und auch in der Kunst, vor allem in der Musik, widmete man sich diesem Thema: Die unerfüllte, zurückgewiesene, enttäuschte und tief verletzte Liebe einer Frau zu einem Mann. So stellt die leidende Frau quasi das Leitmotiv dieser CD dar, in der Katja Stuber und Boris Kusnezow ein in seiner Zusammenstellung gewagtes, geradezu provokantes Programm eingespielt haben, das dieses Leitmotiv bei Schubert vorstellt, etabliert und folgend in zwei weiteren Lesarten bei Paul Hindemith und Kurt Weill variiert.

Stuber und Kusnezow sind dieses programmatische Wagnis eingegangen, weil sie es können! Sie beweisen auf dieser CD ihre unglaubliche stilistische Wandlungsfähigkeit und ihr breites Repertoire, das sie vollkommen überzeugend interpretieren. Dabei brennen sie förmlich die manchmal beinahe dogmatische Aufführungspraxis nieder und stellen unter Beweis, dass stilistische Grenzen fließend sind und sein sollten.

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